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Hüpferlinge - Copepoda - Ruderfußkrebse - Cyclops
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Cyclops strenuus
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Einordnung und Lebensraum
Der Name "Hüpferling " ist genau genommen umgangssprachlich.
Er bezeichnet - wie "Wasserflöhe" - keine exakte Gruppe innerhalb der biologischen Systematik.
Genauso bezieht er sich auf die charakteristisch hüpfende Fortbewegung dieser Tiere.
Oft im Gebrauch ist die Bezeichnung "Cyclops" für Hüpferlinge.
Da der Name "Cyclops" nur für eine einzelne Gattung von Hüpferlingen steht, ist seine Verwendung für alle Hüpferlinge etwas irreführend,
wenn auch zutreffend, da das Merkmal auf das er sich bezieht, - das einzelne Auge in der Stirnmitte - allen gemeinsam ist.
Doch auch der Wasserfloh besitzt ein einzelnes Komplexauge - im Grunde könnte man jede der genannten Bezeichnungen sowohl für Wasserflöhe als auch für Hüpferlinge verwenden.
Die biologisch richtige Bezeichnung ist also "Copepoda".
Allerdings bewegt man sich in Aquaristik-Kreisen weniger im offenen Meer der Sprache sondern eher in abgetrennten Becken und fischt darin gerne nach eigenen Wort-Züchtungen.
Im hobbymäßigen Rahmen dieser Seite sollen diese natürlich genauso gültig sein.
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Cyclops Dunkelfeldbeleuchtung
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Eigentlich sind Hüpferlinge klassische Meeresbewohner, wo sie in ungeheuren Individuenzahlen vorkommen.
Den über 10 000 marinen Arten von Ruderfußkrebsen stehen 125 Arten des Süßwassers gegenüber.
Die einzelnen Arten ernähren sich sehr unterschiedlich.
Je nach Lebensraum leben sie als Räuber oder Filtrierer, wühlen am Bodengrund oder weiden den Biofilm auf Pflanzenmaterial ab.
Auch Aasfresser kommen vor.
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Hüpferling beim Fressen.
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Viele marine Arten haben sich zu Parasiten entwickelt, die an großen Fischen festsitzen und sich in deren Haut bohren.
Durch den Anpassungsdruck finden sich hier Formen, deren äußeres Erscheinungsbild kaum noch an das eines typischen Hüpferlings erinnert.
Auch der größte Vertreter findet sich hier, ein 30 cm lange Art (Penella balaenoptera), die an Walen schmarotzt.
Die Putzerfische, die man aus Naturfilmen kennt, befreien ihre Gäste vor allem von diesen parasitischen Ruderfußkrebsen.
Im Süßwasser leben Hüpferlinge vorwiegend in kleineren, stehenden Gewässern, am Ufer von Tümpeln und Seen, im Pflanzendickicht oder wühlend am Seegrund.
Auch hier treten Räuber, Strudler, Filtrierer sowie Algen- , Bakterien - und Detritusfresser auf.
Stets sind die schwer sichtbaren Mundwerkzeuge entsprechend der jeweiligen Ernährungsweise aufgebaut.
Nur eine Süßwasserart (Ergasilus sieboldi) lebt parasitisch an den Kiemen von Brachsen und Schleien.
Einordnung:
- Remipedia: Artenarme Gruppe von Wasserhöhlenbewohnern
- Blattfußkrebse (Branchiopoda): Wasserflöhe, Triops, Artemia, manche Muschelschaler
- Höhere Krebse (Malacostraca): Krabben, Hummer,Garnelen, Krebse, Asseln, Schwebegarnelen etc
- Muschelkrebse (Ostracoda)
- "Maxillopoda":
- Fischläuse (Branchiura, z.B. Karpfenlaus)
- Mystacocarida
- Zungenwürmer (Pentastomida)
- Tantulocarida
- Thecostraca
- Ruderfußkrebse (Copepoda):
- Platycopioida
- Calanoida
- Mormonilloida
- Siphonostomatoida
- Misophrioida
- Cyclopoida
- Monstrilloida
- Harpacticoida
- Gelyelloida
In Mitteleuropa kommen für das Süßwasser nur folgende drei Gruppe in Frage (was die Beschreibung sehr vereinfacht..):
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Cyclopoida: Lange erste Antennen, zwei Eisäckchen, kein Herz, beide Antennen des Männchens umgebildet. Räuber oder Algenfresser.
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Calanoida: Sehr lange erste Antennen, ein Eisack, Herz vorhanden, nur die rechte erste Antenne des Männchens ist zum Greiforgan umgebildet. Strudler / Filtrierer.
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Harpacticoida: Kurze erste Antenne, ein Eisack, kein Herz, beide Antennen des Männchens umgebildet. Körperabschnitte gehen ineinander über. Bodenlebend.
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Nur wenige Gattungen und Arten sind häufig anzutreffen, unter ihnen die namensgebende Gattung Cyclops aus der Ordnung der Cyclopoida.
Sie ist mit 400 Arten weltweit anzutreffen und stellt auch in Mitteleuropa mit der Art Cyclops strenuus den typischen Hüpferling, den man am häufigsten im Tümpel zwischen die Finger bekommt.
Cyclops strenuus, der Gemeine Hüpferling (Fischer, 1851) tritt häufig zusammen mit Daphnia pulex auf und scheint die gleichen Anforderungen an die Umgebung zu stellen.
Die Weibchen erreichen bis 2,5 mm, Männchen bis 1,5 mm Gesamtkörperlänge, wobei es eine größere Freiwasserform und eine kleinere Uferform zu geben scheint.
Ist von Hüpferlingen die Rede, ist meist er gemeint.
Körperbau
Wie bei allen Gliederfüßern ist auch bei den Hüpferlingen der Körper aus Segmenten aufgebaut.
Die ältesten Vorfahren der Krebstiere und aller Gliederfüßer waren wohl Organismen, die aus vielen gleichartigen, hintereinanderliegenden Segmenten aufgebaut waren.
Jedes Segment enthält dabei ein Paar Gliedmaßen und einen doppelten Nervenstrang, der Signale vom vorhergehenden Segment zum nächsten durchleitet.
Im Laufe der Evolution verschmolzen einige der Segmente zu bestimmten Funktionseinheiten.
Aus den Gliedmaßen der beiden vordersten Segmente wurden die beiden Antennenpaare aller Krebsarten.
Das dritte Segment stellt die Mandibel (Kauapparat an der Mundöffnung), das vierte und fünfte Segment die Maxillen 1 und 2.
Bei Hüpferlingen ist nun ein weiteres Paar Gliedmaßen am Fressapparat beteiligt: Die Maxillopoden (Kieferfüße).
Das ist nicht weiter außergewöhnlich, auch andere Krebsarten tun das.
Der Körper gliedert sich meist augenfällig in drei Teile:
Das Kopf-Bruststück (Cephalothorax: 5 primäre Segmente plus 1 oder 2 Brustsegmente), eine Brust (Thorax, weitere 4 oder 5 Segmente) und der Hinterleib (Abdomen, weitere 5 Segmente).
Die ersten Antennen sind eines der auffälligsten Merkmale der Hüpferlinge.
Sie dienen in erster Linie als Sinnesorgane.
Zahlreiche Borsten reagieren auf chemische und mechanische Reize wie Druckwellen im Umgebungswassers.
Ebenfalls dienen sie als Schwebe- und Balancierinstrument.
Beim Männchen sind diese ersten Antennen je nach Art einseitig oder beidseitig zu Greiforganen umgebildet, die dem Festhalten des Weibchens bei der Begattung dienen.
Etwa an der äußeren Drittellinie bilden sie ein knieartiges Gelenk, das außer bei der Paarung durchgestreckt bleibt.
Die ersten Antennen haben den für Krebse typischen Spaltfußcharakter (die Y-Form) vollständig verloren und erscheinen einästig.
An den zweiten Antennen ist oft ein Neben-Ast zu erkennen.
Die zweiten Antennen sind deutlich kürzer als die ersten.
Sie erfüllen keine spezifische Funktion, lediglich manche Strudler erzeugen mit ihrer Hilfe einen Wasserstrom, den sie gegen einen Filtrierrechen richten, der aus den Maxillen gebildet wird.
Der Verdauungskanal ist schlicht gebaut und durchzieht beginnend von Mund als gestrecktes Rohr den ganzen Körper.
Der verdaute Darminhalt verläßt den Körper durch den After, der sich in der Gabelung der Schwanzgabel befindet.
Ein Herz, das einen aktiven Stofftransport ermöglicht ist nur bei manchen Arten ausgebildet.
Bei den übrigen Arten übernimmt die Darmbewegung eine Art Pumpfunktion.
Atmungsorgane wie etwa Kiemen besitzt Cyclops nicht.
Die Aufnahme von Sauerstoff erfolgt durch die Haut.
Da Hüpferlinge keine Kalkeinlagerungen in ihrer Haut besitzen und sie durch ihre Kleinheit gemessen an ihrem Körpervolumen eine große Oberfläche besitzen genügt das auch.
Zur Fortbewegung dienen die Beine des Hüpferlings an dessen Körperunterseite, die praktisch gleichzeitig eine Schlagbewegung ausführen und so einen hüpfenden Sprung durchs Wasser bewirken.
In Ruhe sind die Beine nach vorne angelegt.
Unmittelbar vor dem Sprung werden die großen ersten Antennen an den Körper angelegt oder zumindest erschlafft, indem der Innendruck der Körperflüssigkeit gesenkt wird.
Damit verringert der Hüpferling die Reibung.
Nach dem Sprung werden sie wieder versteift und nehmen wieder die gewohnte Lage ein.
Die Antennen wie auch die Schwanzborsten liefern keinen Antrieb, der Vortrieb wird ausschließlich durch die Beine bewerkstelligt.
Hüpferlinge verfügen über fünf Paar Beine, jedes einzelne Bein ist in zwei Äste gespalten (Spaltbein).
In der Schubphase fächern sie auf und bieten hohen Wasserwiderstand; beim Zurückklappen falten sie sich zusammen.
Aus der Differenz beider Bewegungen ergibt sich der Schub.
Das fünfte Beinpaar ist beim Männchen oft für die Paarung spezialisiert.
Es kann daher zu einer aufwendigen, aber eindeutigen Bestimmung der Art verwendet werden - die allerdings dem geübten Experten vorbehalten ist.
(Ich könnts nicht.)
Das einzelne Auge, das mittig in der Stirn sitzt, besitzt keine Linse und leistet lediglich ein grobes Richtungssehen.
Es besteht aus drei Pigmentbecheraugen, die sich einen gemeinsamen Pigmentbecher teilen.
Die Funktionsweise ist simpel: Wie bei einem Becher, an dessen Boden eine optische Sinneszelle arbeitet, kann der Organismus wahrnehmen, ob es in Richtung der Becheröffnung hell ist oder dunkel.
Soll die Wahrnehmung genauer sein, so benötigt man viele Becherocellen, die in viele verschiedene Richtungen sehen.
Daphnien kommen ebenfalls lediglich mit einem einfachen Naupliusauge zur Welt und entwickeln bis zum Erwachsenenstadium ein Komplexauge;
diese Entwicklung unterbleibt bei den Hüpferlingen.
Die eingelagerten Fettröpfchen enthalten wertvolle Inhaltstoffe wie β-Carotin und ungesättigte Fettsäuren, die aus erbeuteten Kieselalgen stammen.
Sie dienen als Speicherfett für den Winter; da Fett etwas leichter ist als Wasser dient es ebenfalls als Schwebehilfe.
Sogar sehr einfach gebaute Lebewesen kommen nicht um eine biochemische Reinigungs- und Entgiftungsanlage herum:
Bei Hüpferlingen übernimmt ein Paar Maxillarnephridien die Exkretion und ähnelt in ihrer Funktion daher den Nieren.
Die Schwanzborsten dienen in erster Linie als Lenksystem zum gerichteten Schwimmen.
Sie sind über Sollbruchstellen am Ansatz mit der Schwanzgabel verbunden.
Fortpflanzung und Lebensweise
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Harpacticoida: Paarung.
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Hüpferlinge vermehren sich stets zweigeschlechtlich.
Männchen bleiben stets etwas kleiner als die Weibchen und besitzen zu Greifwerkzeugen umgestaltete erste Antennen.
Je nach Gattung sind beide Seiten oder nur eine umgestaltet.
Bei der Paarung befestigt das Männchen (oft mittels der fünften Beinpaares) ein Spermapaket in die Nähe einer der beiden Geschlechtsöffnung des Weibchens - also dort, wo später die Eisäckchen angeflanscht sind.
Die Geschlechtsöffnung, der Ort an dem die Eier austreten, befindet sich im ersten Abdominalsegment.
Hier mündet der paarige Eileiter seitlich links und rechts in Freie.
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Spermapaket.
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Oft ist ein solches Spermapaket als bohnenförmiges Objekt am Schwanzansatz des Weibchens erkennbar, mitunter sind es sogar zwei.
Nach dem Ablegen des Spermapakets quillt die Trägersubstanz auf, so dass die Spermien in die Samentasche eingeschoben werden.
Vermutlich verpfropft es auch die Eingangsöffnung für Konkurrenten.
Von der Spermatasche aus führen zwei kleine Kanäle nach links und rechts an die Mündungen des Eileiters - die Endspurt-Strecke für die Spermien.
Wenige Minuten nach der Begattung presst das Weibchen Eier aus der Geschlechtsöffnung an der Spermatasche vorbei, so dass eine Befruchtung sichergestellt ist.
Beim Austritt ins Wasser quellen die Eier und ein beigemengtes Sekret auf;
die Eier hängen also nicht lose an ihrem Muttertier, sondern sind mit einem biochemischen Netz festgezurrt.
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Cyclops: Nauplius.
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Falls die beiden Austrittsöffnungen so nahe beieinander liegen, dass die Eier sich beim Austritt berühren, so verschmelzen sie in dem noch plastischen Sekret zu einem einzigen Eisäckchen.
Liegen die Öffnungen weit genug auseinander, so bilden sich zwei.
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Cyclops: Copepodit. Harpacticoida (?)
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Die aus den Eiern geschlüpften Nauplien schweben teils dicht unter der Wasseroberfläche oder in dichten Pflanzengestrüpp (z.B. Wasserlinsenteppiche).
Sie bewegen sich charakteristisch ruckartig, ja geradezu zackig;
viele kleine schnell aufeinander folgende Sprünge wechseln dabei mit spontanen Ruhephasen.
Als Filtrierer ernähren sie sich von Schwebstoffen und Einzellern.
Borstenfelder an Körper und Gliedmaßen filtern Kieselalgen, Grünalgen, organische Partikel und kleine Protozoen aus der Umgebung.
Die drei Paar Gliedmaßen des noch unsegmentierten Körpers bilden (von vorne gezählt) die späteren ersten Antennen, zweiten Antennen und Mandibel.
Über sechs Häutungen entwickelt sich der junge Nauplius zum Zwischenstadium des Copepodit.
Dabei erscheint quasi mit jeder neuen Häutung ein neues Segment (Anamerie), der Körper streckt sich und erhält mehr Gliedmaßen.
Mit der Häutung zum Copepoditen erfolgt eine deutliche Gestaltänderung hin zum adulten Krebs.
Weitere fünf Häutungen später ist die Geschlechtsreife erreicht.
Weitere Häutungen erfolgen dann nicht mehr.
Während seiner verbleibenden 6 bis 12 Monate kann das Weibchen bis zu zehn Mal füf Nachwuchs sorgen.
Männchen sind deutlich weniger langlebig.
Haltung und Zucht
Die Vermehrung von Cyclops gestaltet sich ähnlich wie die von Wasserflöhen.
Ein geräumiges Becken, etwa eine Regentonne oder ein altes Aquarium wird beleuchtet aufgestellt, so dass Algenwachstum möglich wird.
Aquariendünger oder eine vorsichtig eingebrachte Erdabkochung dienen als Nahrungsgrundlage der Algen.
(Eine Erdabkochung ist quasi ein Tee aus Gartenerde, die mit der doppelten Volumenmenge Wasser etwa 20 Minuten leicht geköchelt wird.
Danach in der obere Hälfte die Schwebestoffe etwas absetzen lassen, dann abschütten und evtl durch einen Kaffeefilter filtrieren.
Die ausgekochte Erde wird nicht verwendet.)
Da in der Regel keine Quelle für lebende Hüpferlinge einer eindeutigen Gattung und Art zur Verfügung stehen, beginnt man mit einigen selbst gefangenen Cyclops aus dem nächstgelegenen Weiher.
Im Becken werden sich diejenigen Tierchen, die mit den Algen als Futterquelle zurechtkommen durchsetzen und vermehren.
(Die unbrauchbaren darin sterben schlicht aus.)
Allerdings ist die erreichbare Populationsdichte und Vermehrungsquote deutlich geringer als die von Wasserflöhen.
Hüpferlingzuchten sind daher unter Aquarianern recht selten anzutreffen.
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Eucyclops macrurus (?)
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Ein glücklicher Zufall war es, als ich in einem 54-Liter-Aquarium in dem ich einen Milchansatz wohl durch eine verunreinigte Pipette versehentlich Hüpferlinge einbrachte.
Jedenfalls stellte ich ihre Anwesenheit fest und beobachtete, dass sie sich erstaunlich gut vermehrten.
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Eucyclops macrurus (?)
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Milchansatz: In einem Behälter wird abgestandenes Wasser mit einer geringen Mengen Milch versetzt.
Am ersten Tag genügt ein Tropfen pro Liter vollauf - eine schwach sichtbare Trübung stellt sich ein,
die tags darauf wieder verschwunden ist oder sich jedenfalls abgeschwächt hat.
Bakterien, die sich von den Milchinhaltstoffen ernähren beginnen sich zu vermehren.
An den folgenden Tagen wird je eine weitere Menge eingebracht, wobei sich die Zahl der Tropfen von Tag zu Tag allmählich steigert.
Mit jedem Tag nimmt die Zahl der Milchbakterien zu;
bei gleicher Zahl der eingebrachten Milchtropfen verschwindet die Trübung von Tag zu Tag schneller bzw. pro Tag kann eine größere Menge an Milch abgebaut werden als am vorhergehenden Tag.
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Blick ins Becken - Versuch eines Fotos
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In dieser Bakterienblüte scheint sich der Hüpferling augenscheinlich recht wohl gefühlt zu haben.
Ebenfalls versuchte ich Hüpferlinge in einem Heuaufguss, einem abgekochten Heuaufguss und mittels einiger weniger Haferflocken auf dem Bodengrund zu vermehren - ohre rechten Erfolg.
Bei der Haferflockenfütterung hielt sich eine kleine Population stabil, d.h. die Ernährung war gewährleistet.
Da Cyclops langlebig sind, lässt sich allerdings nichts über eine Vermehrung sagen.
Im Heuaufguss verschwanden die Cyclops innerhalb etwa einer Woche fast gänzlich.
Mit der Zuordnung zu einer Art bin ich mr nicht sicher - ich tippe aber mal beherzt auf Eucyclops macrurus, laut Literatur einem Vertilger von planktischen Grünalgen.
Nährwert und Verfütterung
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Harpacticoida: Rote Fettröpfchen.
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Hüpferlinge stellen ein ausgezeichnetes Fischfutter dar!
Zum einen ist das Verhältnis von Fett zu Protein hervorragend;
weiterhin liefern sie im allgemeinen und als Algenfresser im besonderen wertvolle Inhaltstoffe wie mehrfach ungesättigte Fettsäuren, die aus aufgenommenen Kieselalgen stammen und von diesen ausgehend die Nahrungskette entlangwandern.
In den Fetten ist β-Carotin gelöst, die Vorstufe zu Vitamin A.
Hüpferlinge besitzen keine brauchbare Phototaxis und werden mit feinmaschigen Keschern gefangen oder aus dem Zuchtbehälter entnommen.
Auch ein Artemiasieb ist brauchbar.
Da Hüpferlinge keine Dauerstadien bilden, können sie auch im Winter gefangen werden - im Unterschied zu Wasserflöhen, die dann nur sehr selten anzutreffen sind und den Winter vorzugsweise als Dauereier überstehen.
Da sie keinen Kalk in ihre Schale einlagern, stellen sie ein weichhäutiges, leichtverdauliches Futtertier dar.
Feuchtigkeitsgehalt: |
80 % |
Proteingehalt:: |
9 % |
Fett: |
2 - 3 % |
Rest (Asche etc) |
var. |
Gefahren
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Macrocyclops albidus (?)
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Wie bereits erwäht: Manche freilebende Arten sind Räuber wenn auch sehr kleine. Sie können sich an Fischbrut vergreifen und ihr dauerhaft Schaden zufügen,
insbesondere der hierzulande häufige Macrocyclops albidus, aber auch andere Arten.
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Hüpferling: Attacke auf einen neugeborenen Wasserfloh.
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Je nach Art bohren sie sich in die Haut und saugen oder reissen kleine Stücke der Oberhaut aus der Beute - allesamt durchaus unangenehme Angewohnheiten.
Der Hüpferling links im Bild, vermutlich Macrocyclops albidus, ist etwa 3 mm lang und hat unmittelbar vor dem Foto einen kleineren Wasserfloh angegriffen und diesen nach wenigen Augenblicken wieder leblos fallenlassen.
Der harmlose Eindruck, den die kleinen Tierchen erwecken, deren Gliedmaßen nicht sichtbar sind, geschweige denn deren Angriffswaffen, so dass man sie für mindestens so ungefählich wie Wasserflöhe halten könnte, täuscht ganz und gar.
Fazit
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Altersschwach oder schon tot: Beinpaare werden sichtbar.
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Der Name Cyclops, der einer häufigen Gattung von Runderfußkrebsen und der ganzen Gruppe den Namen gab, leitet sich ab von den einäugigen Riesen aus der griechischen Mythologie.
Riesen sind die Ruderfußkrebse wohl nicht, aber ihre ungeheure Zahl ernährt große Schwärme von Fischschwärmen.
Vielleicht stellen sie diejenige Gruppe an Tieren dar, die weltweit die größte Anzahl an Individuen stellt.
Nichts liegt daher ferner, sie als Winzlinge abzutun.
Jammerschade allerdings ist dass ein so gut geeignetes Fischnährtier, das auch entwicklingsgeschichtlich so alt ist, das sich Fische wohl evolutiv darauf einstellen konnten, nicht effektiv zu züchten ist.
Hier besteht noch viel Bedarf an Experimentierfreude und Forschergeist, um Cyclops-Arten und Methoden zu finden um Cyclops kleinräumig und effektiv zu züchten.
Gut möglich aber auch, dass ein Fischnährtier nicht alle Vorteile haben kann - was besonders gut ist soll wohl auch schwer zu kriegen sein.
letzte Änderung: 17. Oktober 2010
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