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Euplotes



Euplotes vanni.






Einordnung



Anders als Brachionus verfügt Euplotes nicht über ein Räderorgan; es ist ein Einzeller und sein charakteristisches Kennzeichen ist ein Wimperkleid, das den ganzen Körper überzieht und das der Fortbewegung und dem Herbeistrudeln von Nahrungspartikeln dient. Euplotes zählt daher zum Stamm der Wimpertierchen und steht dem Pantoffeltierchen weit näher als Brachionus. Bei den üblicherwiese im Handel befindlichen Euplotes müsste es sich um Euplotes vanni handeln (eine marine Art), die genaue Bestimmung ist allerdings schwierig und vermutlich nur durch Kreuzungstests zweifelsfrei festzulegen.

  • Reich: Protisten, Einzeller.
  • Klasse: Spirotrichea
  • Ordnung: Hypotrichida
  • Unterordnung: Sporadotrichina
  • Familie: Euplotidae
  • Gattung: Euplotes


Die Familie Euplotes weist zahlreiche Gattungen und Arten auf, die sowohl im Meer als auch im Süßwasser vorkommen.




Beschreibung



Euplotes vanni.
Fressgelage
Euplotes weist eine Größe (Läge) von 70 - 80 Mikrometern auf und hat einen ovalen, abgeflachten Körper.

Das für Wimpertierchen typische Wimperkleid ist bei Euplotes auf bestimmte Bereiche der Körperoberfläche reduziert; ebenso sind an manchen Stellen benachbarte Wimpern (Cilien) "verwachsen" (fusioniert) und bilden größere Organellen.

Solche Organellen sitzen an der Oralrinne und strudeln Nahrung in den Zellmund, der im Verhältnis zum Körper eine beachtliche Größe aufweist. Ebenso sind auf der Bauchseite Wimpern verwachsen und bilden winzige Beinchen, die koordiniert bewegt werden und auf denen Euplotes über den Boden laufen kann. Dabei verfügt Euplotes über meist vier Vorderbeinchen und weiteren 15 Beinchen in mehreren losen Reihen, die zentral unter dem Körper und am Körperende verlaufen.

Die Vermehrung erfolgt wie bei allen Wimpertierchen üüber Teilung, selten auch über sexuelle Fortpflanzung, bei der über eine Plasmabrücke zwischen zwei Individuen Zellkernmaterial ausgetauscht wird.




Zucht



Euplotes vanni.
Euplotes von unten:
Beinchen, Mundöffnung.
Euplotes ist leicht zu züchten und stellt sich mit Hartnäckigkeit jedem Pflegefehler entgegen. Lange Hungerperioden, "falsche" Ernährung, Temperaturschocks und dergleichen werden verkraftet, wenn auch mit Verlusten.

Als Medium wird angestandenes Leitungswasser oder Volvic empfohlen, das auf den im Meerwasser üblichen Wert von 3,5 % aufgesalzt ist (35 g Salz auf 1000g Wasser). Bio-Meeralz ohne Rieselhilfe (speziell E535 und E536) ist empfehlenswert.

Euplotes vanni.
Seitenansicht:
Beinchen.
Eine Beleuchtung ist nicht nötig, ebensowenig eine Belüftung. Die Temperatur kann zwischen 20°C und 25°C liegen.

Euplotes ist ein Bakterienfresser und darin nicht besonders wählerisch. Das Standardrezept empfielt ein (höchstens!) erbsengroßes Stück Hackfleisch in 500 ml Zuchtmedium einzubringen, die Bakterienentwicklung setzt daraufhin rasch ein.

Bei mir haben aber auuch einzelne Stücke Bio-Haferflocken funktioniert. Ein toter Tubifexwurm (frisch oder gefriergetrocknet) ist ebenfalls geeignet.

Euplotes vanni.
Euplotes von oben.
Auch Culture Selco 3000 (oder dessen Nachfolger CS plus, der weniger Ablagerungen erzeugen soll) funktioniert. Regelmäßige Teilwasserwechsel oder Teilüberführungen in neue Becken ist erforderlich; die Häufigkeit richtet sich nach der Fütterungsintensität; 2 Wochen taugt als Richtwert.

Auch wenn ein Euplotes-Ansatz nicht mehr versorgt wird, geht die Polulationsdichte nicht auf Null zurück, einige Euplotes werden sich auch nach Monaten noch darin befinden und sorgen bei Zugabe von frischem Wasser und neuer Nahrung für die nächste Massenvermehrung.

Euplotes wird mit einem 11 Mikrometer-Sieb aus dem Zuchtwasser entnommen. Da bei dieser feinen Maschengröße viel unerwünschtes Material hängenbleibt, empfielt sich generell ein Sauberhalten des Beckenbodens oder auch eine Vorfilterung mit einem groberen Filter.

Zue Aufwertung vor der Verfütterung werden wie bei Brachionus standardmäßig die Selco-Produkte Selco der Firma INVE verwendet.









Letzte Änderung: 24.03.2012











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