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Glossar
















Gebräuchliche anatomische Lage- und Richtungsbezeichnungen







dorsal Rücken
ventral bauchseitig
lateral seitlich
homolateral auf der gleichen Seite befindlich
kontralateral auf der gegenüberliegenden Seite
cranial zum Schädel hin
caudal zum Schwanze hin
apikal an der Spitze gelegen
terminal am Körperende gelegen
proximal zum Körperzentrum hin
distal vom Körperzentrum entfernt
superfizial auf die Oberfläche zu
basal die Basis bildend








Verwirbelungsarmes Eingießen - Flutschbremse



Wer in einem kleinem Behälter, etwa einen 12-Liter-Becken, schon mal einen Wasserwechsel durchgeführt hat kennt das Problem: Das Abgießen läßt sich ja noch irgendwie ohne große Verwirbelungen bewerkstelligen. Das Einfüllen des frischen Wassers wirbelt aber alle Pflanzen und den Bodengrund auf - oftmals ein Wirbelsturm im Kleinbecken.

Wer das den Bewohnern nicht zumuten will sollte sich mal diese einfache Konstruktin ansehen:

Dazu werden lediglich zwei Becher in leicht unterschiedlichen Größen benötigt. Hier realisiert mit einem stabilen Plastikbecher und einen etwas kleineren sauberen Kaffeebecher aus dem Automaten.

Flutschbremse.
links: Große Bohrungen, rechts: kleine Schlitze.


Flutschbremse.
Nur der unterste Zentimeter der Becher taucht ins Restwasser


In den kleineren Becher werden nun möglichst kleine Löcher gebohrt, oder in diesem Falle: Schlitze, die mit einer Schere geschnitten werden. In den größeren werden mehr und etwas größere Löcher gebohrt, hier: Etliche 7 mm - Löcher per Akkubohrer. Da der Stoffdurchsatz in beiden Bechern gleich sein muss reduziert die vergrößerte Durchsatzfläche des äußeren Bechers die Fließgeschwindigkeit des einzubringenden Wassers.

Der entscheidende Trick an der Sache ist daß die Löcher des äußeren Bechers deutlich größer sind als die des inneren.

Vorteilhaft ist auch wenn die Löcher nicht oder jedenfalls kaum übereinanderliegen können. Beispielsweise innen drei Löcher (oder auch nur eines) und außen fünf, also Zahlenkombinationen, die nicht zueinander passen.

Ich habe ehrlich gesagt mich lange gewundert daß ein solches einfaches Ding nicht irgendwo schon erfunden ist und den Namen seines Schöpferns trägt. (Falls ich tatsächlich der erste sein sollte: Ich nenne es eine "Flutschbremse". )







Exhaustor



Ein Exhaustor ist im Grunde nichts anderes als ein Staubsauger. Dabei wird am Ende eines Schauches mit dem Mund ein Unterdruck erzeugt, der an dessen Anfang ein Insekt in den Schlauch und damit in einen Fangbehälter befördert. (Im Wasser funktioniert das natürlich ebenfalls.) Ein Filter aus Gaze oder aus einem Stück eines Nylonstrumpfes verhindert das Verschlucken. Um den Luftwiderstand zu senken kann die Öffnung, an der der Filter angebracht ist, steil angeschrägt werden.




Exhaustoren sind sehr praktisch und lassen sich leicht selber herstellen, wenn man eine Akkubohrmaschine zur Hand hat: Einen bis anderthalb Meter Schlauch besorgen und zwei passende Löcher in den Deckel einer Plastikflasche bohren. Durchschieben, mit Kleber abdichten, Filter drauf und mit Haushaltsgummi befestigen, fertig.


Exhaustor.
Exhaustor für Drosophila-Fliegen. Die kurze Ansaugleitung wurde mit einem Stück Nylonstrumpf gesichert, an der längeren Leitung befindet sich ein kurzes starres Rohr zum besseren Zielen. Abgedichtet mit einer Heißklebepistole.

Das Ende der Beuteseite, das in die Flasche mündet ist mit einem abgekürzten Schaschlikstäbchen versehen, das mit zwei Haushaltsgummis befestigt ist und das den Schlauch um einige Zentimeter überragt. Es soll verhindern dass die Öffnung des Schlauches quasi senkrecht auf der Flascheninnenwand steht und so die durchgesaugten Tiere zu Schaden kommen.




Selbst auch TicTac-Schachteln wurden schon Exhaustoren für Ameisen gebastelt. Es soll auch Exhaustoren geben, die mit Batterie und Motor betrieben werden. Ich habe solche Geräte nie gesehen und frage mich, welche Tierarten damit wohl so eingefangen werden (vielleicht Hunde in der Türkei).







Dichte und Salinität



Dichte und Salinität


Nach: Pierre Tardent, Meeresbiologie.Thieme Verlag 2005.


Will man in der Aquaristik den Salzgehalt von Wasser bestimmen erfolgt das meist in Form einer Dichtemessung. Dabei wird eine Senkspindel ins Wasser gelassen. Ihre Eintauchtiefe zeigt die Dichte des Wassers an.

Dabei folgt sie wie jeder schwimmende Körper dem Archimedischen Prinzip, wonach jeder Körper genau so weit ins Wasser einsinkt, bis die von ihm verdrängte Wassermenge seinem eigenen Gewicht entspricht. Bei geringerer Dichte sinkt der Aräometer also tiefer ins Wasser ein.

Aräometer.
Aräometer.
In der Praxis ist das Gerät als Glaskörper ausgeführt, der aus einem unteren Auftriebskörper und einem langen dünnen Stiel besteht. Im Auftriebskörper ist ein exaktes Gewicht eingeschlossen. Am Stiel ist eine Skala angebracht, so das man nur die Zahl dicht an der Wasseroberfläche ablesen muss um den Wert zu ermitteln. Sie gibt die Dichte an.

Kenner bringen den Aräometer mit einer leichten Drehung ins Wasser ein und stellen sicher, daß er berührungslos frei schwimmt. Nicht von der Kapillarkraft beirren lassen! Es zählt der normale Wasserspiegel.

Da die Dichte von Wasser sich bei gleichbleibenden Salzgehalt auch mit der Temperatur ändert müssen Aräometer für eine bestimmte Temperatur geeicht werden. Meist ist das 20° C oder 25°C. (Genauer liegt der Grund darin, daß Wasser und Aräometer nicht den gleichen Wärmeausdehnungskoeffizienten haben. Daher ist auch der Aräometer nur dann voll funktionsfähig, wenn er im angegebenen Temperaturbereich verwendet wird. Weicht die Temperatur ab, ist das Messergebnis leicht verfälscht, und die Abweichung läßt sich m.E. nicht herausrechnen, da die Wärmeausdehnung des Aräometers nicht exakt bekannt ist.) Bei einigen Geräten ist ein Thermometer mit eingebaut.

Je dünner der Stiel, desto genauer kann die Messung vorgenommen werden, da eine geringe Dichteänderung des Wassers und die damit geringe Volumenänderung des eingetauchten Teils des Aräometers bereits eine große Veränderung in der Eintauchtiefe bewirkt. Für weite Messbereiche würde die Skala ziemlich lang und bruchempfindlich werden. Man greift daher auf Sortimente zurück.

Der Salzgehalt von Wasser ändert viele Größen. Mit steigendem Salzgehalt erhöht sich neben der Dichte auch die Leitfähigkeit für elektrischen Strom, die Schallgeschwindigkeit und den Brechungsindex.

Refraktometer-Messgeräte, die den Brechungsindex messen, sind etwas bequemer, vor allem aber teurer als Aräometer.

Ozeanographen messen mit der Salinität eine enorm wichtige Kenngröße in den Weltmeeren. Sie verwenden daher sehr präzise Messgeräte, die galvanisch (Anlegen einer Spannung) oder indirekt über Induktion die Leitfähigkeit des Meereswassers relativ zu einen Standardwasser bestimmen.

Einen Bericht über das Salinitätsmessgerät auf dem Forschungsschiff Polarstern gibt es hier. (Englisch. Was das Gerät gekostet hat steht leider nicht dabei.)







Heatpack



Heatpack.
Handelsübliches No-Name-Heatpack.
Der Stift dient nur als Größenvergleich




Herkunft


Heatpacks sind kleine Kissen, die in ihrem Inneren durch eine langsam ablaufende chemische Reaktion Wärme erzeugen und an ihre Umgebung abgeben. Man nennt sie auch genauer Aktivkohlewärmer.

Seit vielen Jahrzehnten sind sie im asiatischen Raum bekannt, insbesondere in Japan. In verschiedenen Ausführungen dienen sie als Handwärmer, Fußwärmer (in der Schuhsohle), Rückenwärmer und an diversen anderen Körperstellen.

Für Heatpacks gibt es zwei Quellen:
  • OnlyHot. Diese in Japan gefertigten Heatpacks stammen von einer alteingesessenen japanischen Firma (MaCoal) und überzeugen durch gleichbleibende Qualität.

  • Heatpaxx: die chinesische Billig-Konkurrenz. Sie genügen den Basisansprüchen.


Kaum nötig zu erwähnen daß die meisten in Europa verwendeten Heatpacks - jedenfalls die in der Haustierbranche verwendeten - aus China stammen.



Inhaltsstoffe


Eisenpulver 40% - 60%
Aktivkohle 2% - 6%
Wasser (gebunden) 20% - 30%
Salz 1% - 3%



Bisweile wird auch Vermiculit (ein Mineral) und / oder Zellulose beigemischt.



Funktionsprinzip


Fabrikseitig ist das Heatpack mit einer luftdichten Folie umschlossen. Zum Starten der Wärmeentwicklung entfernt man die luftdichte Verpackung und durch die poröse Hülle des Heatpacks dringt Sauerstoff ein. Schütteln (= Belüften) beschleunigt das Starten.

Das Eisen im Heatpack reagiert mit Sauerstoff und Wasser zu Eisenoxid. Salz und Aktivkohle regulieren dabei als Katalysatoren die Reaktionsgeschwindigkeit, also die Maximaltemperatur und die Dauer der Reaktion.

Vermiculit dient vermutlich (ebenso wie Aktivkohle) als Wasserspeicher.

Der Prozess verbraucht also Sauerstoff, der der Umgebung entzogen wird. Kohlendioxid wird nicht erzeugt.



Verwendung


Heatpacks haben keinerlei giftige Bestandteile. Nach Ende der Reaktionszeit können sie im Hausmüll entsorgt werden.

Will man eine laufende Reaktion stoppen, so genügt es, das Heatpack wieder Luftdicht zu verpacken. Der Sauerstoffmangel bringt die Wärmeentwicklung zum Erliegen. Holt man das Heatpack wieder heraus, so läuft die Reaktion wieder an.

Wird ein Heatpack dazu verwendet, im Winter ein Paket mit wärmeempfindlichen Inhalt zu verschicken, so entzieht das Heatpack dem Paketinneren den Sauerstoff, den es zur Reaktion benötigt. Da aber in der Praxis kein Paket wirklich luftdicht ist und der Sauerstoffverbrauch nur gering, entsteht im Paketinneren praktisch kein Sauerstoffmangel. Problematisch könnte es theoretisch nur werden, wenn ein besonders kleines Paket luftdicht mit Plastikfolie umwickelt ist und mit einem besonders großem und schnell reagierendem Heatpack ausgestattet wird.

Die maximal erreichbare Temperatur liegt bei etwa 70 °C. Heatpacks sind nicht feuergefährlich.

Heatpacks sind mittlerseile sehr billig geworden. Bei Ebay bekommt man eine 100-Stück-Packung füt ca 50 ct pro Stück (Stand 2013).







Kryptospezies



Eine Kryptospezies (= kryptische Art) ist eine Gruppe von Lebewesen, die sich mit einer anderen Gruppe von gleich aussehenden Lebewesen nicht fruchtbar geschlechtlich fortpflanzen kann obwohl beide Gruppen (bislang) zur gleichen Art gerechnet wurden.

Fruchtbare Fortpflanzung bedeutet, die Nachkommen sind in der Lage, ihrerseits wieder Nachkommen hervorzubringen. Die Gesamtheit der kryptischen Arten, aus denen eine Art besteht, bezeichnet man mit dem etwas verwaschenen Begriff Artkomplex.

Dieses Phänomen ist seit den 1950er Jahren bekannt und seither bei einer Vielzahl von Pflanzen- und Tierarten festgestellt worden. Auch bei der in Forscherkreisen beliebten Drosophila-Fliege konnte H. Winge 1965 einen Artkomplex von sechs kryptischen Arten von Drosophila willistonii aufzeigen.

Der Begriff Art ist älter als die Evolutionstheorie und suggeriert noch heute eine Konstante, eine kleinste, unteilbare Einheit im Ökosystem. Dabei ist die Definition was eine Art sein sollte nach wie vor umstritten.

Kennzeichen einer Art sind :
  • gemeinsame typische Körpermerkmale, die ein wiedererkennen und eine Zuordnung möglich machen

  • ein gemeinsames typischen Verhaltensreservoir.

Typische anatomische Merkmale zu finden entsprach dem systematisierendem Forschergeist des Jahrhunderts, in dem Linne und Humboldt lebten, denn auch Mineralien lassen sich so einteilen. Da verschiedene Arten existieren, die zwar körperlich sehr eng verwandt sind, sich aber dennoch nicht kreuzen, wurde das artspezifische Verhaltensmuster hinzugezogen. ( Die Singvögel Gartenbaumläufer und Waldbaumläufer etwa unterscheiden sich bei enger Verwandschaft durch ihre Rufe - was die Männchen aus der einen Gruppe für die Weibchen aus der anderen unattraktiv macht und umgekehrt: Verhaltensisolation.)

Weiterhin fand man z.B. mit den Fadenwürmern (Nematoden, wurmartige Tiere, meist von 1 mm Körperlänge oder kürzer) Lebewesen, die sich anatomisch beim besten Willen nicht unterscheiden lassen und auch kein arttypisches Verhalten aufweisen. Andererseits weisen viele Arten eine große Bandbreite an möglichen Formen auf, mit denen sie auf Umwelteinflüsse reagieren.

Hier mußte die Physiologie, die Gesamtheit des Stoffwechseln als Kriterium eingeführt werden.

Der heute verwendete Begriff ist - wenn auch umstritten - der biologische Artbegriff.

Biologisch gesehen ist eine Art eine Fortpflanzungsgemeinschaft, die in ihrer natürlichen Umgebung fruchtbaren Nachwuchs zeugt. Mit einer fremden Art entstehen keine gemeinsamen Nachkommen da Hindernisse, die in den Lebewesen selbst vorliegen dies verhindern. (Eine räumliche Trennung durch einen Fluß etc. zählt also nicht.)

Aufgrund dieser Definition läßt sich eine Kryptospezies nicht als Rasse oder Sorte bezeichnen.

Kryptospezies treten bei allen Tier- und Pflanzengruppen gleich häufig auf. Ihr Auftreten ist unabhängig von Geographie und Temperatur des Lebensraumes, es scheint rein zufällig zu sein. Ob es sich hier um den Beginn einer Artenspaltung, also den den Beginn einer neuen Art handelt, kann nur spekuliert werden.







Fangmethoden für freie Insekten



  • Barberfalle (engl. pitfall-traps):

    Dabei handelt es sich um eine einfache Falle für Insekten, die sich vorzugsweise auf dem Boden bewegen. Ein Behälter mit glatten steilen Wänden wird im Boden eingelassen; Insekten die hineinfallen können ihn nicht mehr verlassen.


    Ist der Anpruch höher (etwa im Rahmen einer Studie) wird eine Fangflüssigkeit eingebracht, die die gefangenen Insekten abtötet und konserviert. Um sie im Freien vor Regen zu schützen kann die Falle überdacht sein. Als konservierende Fangflüssigkeiten kommen u.a. Ethylenglycol (= Glykol) oder auch eine gesättigte Kochsalzlösung zum Einsatz. (Solche Details übersteigen natürlich den Rahmen dieser Seite - zur Entnahme vieler Zuchttiere genügen schon entsprechend positionierte Wegwerf-Einmalschnapsgläser aus Plastik.)

    Wen das Artenspektrum weniger interessiert sondern vor allem viel Material oder Lebendtiere fangen will bringt mittig im Behälter einen Lockstoff an - etwa Aas oder fauliges Obst.

    Nicht alle Bodeninsekten fallen gleich willig in die Barberfalle - das Fangergebnis gibt also nicht zuverlässig das Artenspektrum der Umgebung wieder, auch wenn man sich auf rein bodenlebende Insekten beschränkt. Lage, Farbe, Material und weitere Faktoren beeinflussen Menge und Art der gefangenen Insekten. Eine einzelne Falle sagt daher nur grob etwas aus über einen Lebensraum - meist werden mehrere oder viele Fallen in einem Gebiet benutzt und deren Fangergebnisse in Beziehung zueinander gesetzt.

    Weiterhin kann die Falle auch zum tödlichen Gefängnis für Nacktschnecken, Frösche oder auch Mäuse werden. Ein Gitter über der Falle kann das verhindern.



  • Farbschalen:

    Sie dienen ausschließlich dem Fang von Fluginsekten, die von einer bestimmten Farbe angezogen werden.

    Dabei wird ein entsprechend gefärbtes Gefäß ausgebracht, in dem sich eine Fangflüssigkeit befindet. Ein Spritzer Spülmittel senkt die Oberflächenspannung. Auch mehrere verschieden gefärbte Fallen zugleich finden Verwendung.
    Bekannt aus der Landwirtschaft ist die Gelbfalle für den Rapsglanzkäfer. Dieser Schädling fliegt die gelben Rapsblüten an. Vor der Blüte wird ein mit Spülwasser gefülltes Gefäß mitten in das noch grüne Feld gestellt. Ist der Schädling vorhanden landet er der Farbe folgend in der Falle und zeigt Handlungsbedarf an. Besonders attraktiv sind Farbschalen für diverse Mücken, Fliegen und Bienen.

    Auch Gelbtafeln nutzen die farblichen Vorlieben bestimmter Arten; sie sind allerdings mit Kleber beschichtet. Gelb lockt Trauermücken an, Thripse bevorzugen blau. Allerdings sind die so erbeuteten Tiere oft so verunstaltet daß sie weder verfüttert noch für den Biologen zur Bestimmung nützlich sind.



  • Lichtfallen:

    Wer im Hochsommer schon einmal nachts an einer Straßenbeleuchtung die unzählichen Zuckmücken beobachtet hat, wie unwiderstehlich sie vom Licht angezogen werden, braucht von der Wirksamkeit dieser Falle nicht mehr überzeugt zu werden.

    Üblicherweise spannt man für eine Lichtfalle ein weißes Laken auf und beleuchtet es. Reichweite und Wirksamkeit werden von der Lichtstärke bestimmt. Die gefangenen Insekten werden von der abgeleuchteten Fläche gezielt abgekeschert oder sogar per Pinsette abgezupft.



    Auch Konstruktionen, die die Lichtquelle mit lichtdurchlässigem Stoff umwickeln sind möglich.

    Ausbeute und Artenspektrum sind bei Lichtfallen stark witterungsabhängig.

    Ausgezeichnet bewährt hat sich bei mir die Methode, mit einer Nachttischlampe durch ein geschlossenes Fenster in die Nacht hinaus zu leuchten und die Beute von der Scheibe zu sammeln.



  • Berlesefallen:

    Diese Fallen sind speziell konstruiert, um bodenbewohnende Lebewesen zu isolieren. Dieser Fallentyp verläßt sich nicht auf die eigene Bewegung der zu fangenden Insekten sondern treibt sie durch Trockenheit und Licht aus dem Substrat, das sie bewohnen.




    Die Bodenprobe wird in einen Trichter einbebracht, der von oben beleuchtet wird. Durch Licht und durch die trocknende Wärmestrahlung wandern die Bodenlebewesen (die ja meist lichtscheu und feuchtigkeitsliebend sind) weiter nach unten, bis sie durch die Mündung des Trichters in einen Fangbehälter fallen.



  • Bodenphotoeklektoren:

    Sie stellen quasi den umgekehrten Typ der Berlesefalle dar: Im Visier stehen hier Insekten, die im Frühling den Boder verlassen, sei es weil die Winterruhe beendet ist oder weil sie sich dort von einer nicht flugfähigen Larve zum adulten Fluginsekt entwickelt haben.

    ein Trichter wird dabei umgekehrt auf den Boden aufgesetzt und an der Engstelle die sich oben befindet mit einer lichtdurchlässigen Fangbox (Eklektorkopfdose) bestückt.

    Vom Licht angezogen das von oben einfällt steigen die Insekten auf, durchwandern ein kurzes Rohr und sammeln sich in der Fangbox.



    Der Trichter kann einen halben Meter oder mehr im Durchmesser aufweisen; das Material sollte luftdurchlässig sein um Hitzestau zu vermeiden.

    Dieser Fallentyp ist sehr speziell und nur für wenige Arten geeignet. Auch sind Beschädigungen durch Mäuse etc möglich.



  • Lufteklektor (Fensterfalle) und Stammekklektor:

    Ekklektoren arbeiten grundsätzlich nach dem Prinzip, dem Insekt den Weg zu versperren und die Alternativroute mit einer Falle zu versehen.

    Bei der einfachsten Form, der Fensterfalle, wird schlicht eine Scheibe Glas oder Kunststoff in einiger Höhe z.B. in eine Baumkrone gehängt. An der Unterkante ist ein Fangbehälter befestigt, der mit einer konservierenden Flüssigkeit gefüllt werden kann.

    Insekten die im Fluge gegen die Scheibe prallen fallen nach unten und landen im Fangbehälter.

    In einer etwas weiter entwickelten Form bilden zwei solcher Scheiben einen rechten Winkel, deren Berührungskante senkrecht steht. Am unteren Ende ist ein Fangtrichter angebracht, am oberen eine Fangbox, in der diejenigen Insekten gefangen werden die dem Hindernis nach oben ausweichen. Diese Konstruktion macht die Falle weniger abhängig von der Windrichtung. (Statt dieser L-förmigen Bauweise gibt es auch X-förmige, deren Unterseite komplett in einen großen Trichter eingepasst ist.)

    Oft wird dieser Fallentyp über längere Zeit (mehrere Wochen) in größerer Höhe im Einsatz gehalten. Meist werden Tiere gefangen, die über eine schwach entwickelte Manövrierfähigkeit verfügen, wie fliegende Käfer oder kleine Insekten. (Oft auch Arten, die mit anderen Methoden nicht nachweisbar wären da sie in sonst in einer unzugänglichen Höhe leben.) Für tiefer fliegende Arten werden Fensterfallen auch an Holzstangen etwa mannshoch aufgestellt.



    Wind und Regen können die Falle unbrauchbar machen oder zerstören. Außerdem ist eine Bestimmung des lokalen Artenspektrums kaum möglich da in großer Höhe fliegende Tiere auch von weiter weg eingeflogen sein könnten.

    Astekklektoren sind an waagrechten Ästen angebracht und versperren kriechenden Insekten den Weg.

    Stammekklektoren blockieren einen Baumstamm. Dabei wird der Stamm vollständig von einem Hindernisring umgeben, der in Fangtrichtern o.ä. mündet. Natürlich sollte der Ring möglichst dicht an den Stamm anschließen.



    Zum Nachweis den gefürchteten Borkenkäfers wird ein Abschnitt des Stammes so umwickelt daß Beginn und Ende des Abschnitts blockiert sind. In dieses Stück Stamm kann kein Insekt mehr einwandern und keines kann es verlassen. In mehreren seitlich angebrachten Trichtern sammeln sich die Borkenkäfer.



  • Malaise-Falle:

    Hierbei handelt es sich um eine Variante der Fensterfalle. Das Hindernis ist dabei als Zelt gestaltet. Die Wände des Zeltes sind schwarz gefärft, das Dach weiß außerdem ist eine Stelle des Daches gegenüber dem Eingang zipfelförmig ausgezogen.

    Verirren sich Fluginsekten in das Zelt stoßen sie an die dunkle Zeltwand, da diese für Insekten kaum sichtbar ist. Um dem Hindernis auszuweichen orientieren sich die Tiere nun an der hellen Decke - dem vermeintlichen freien Himmel - und steigen immer weiter, bis sie sich im Zipfel in einer Fangbox wiederfinden.



    Dieser Fallentyp ist einigermaßen groß und aufwändig; allerdings entwickelt sie eine ausgezeichnete Fängigkeit, sowohl was das breite Artenspektrum als auch die hohe Individuenzahl betrifft.



  • Fliegenfalle mit Köder:

    Hierbei versucht man durch einen starken Lockstoff die Insekten, vor allem Fliegen anzulocken und mit einer Trichter bzw. Reusenkonstruktion einzufangen.

    Am einfachsten ist das zu realisieren indem man einer PET-Flasche das obere Viertel abschneiden, ab dem Punkt wo der Durchmesser sich verringert. Diesen abgeschnittenen oberen Teil setzt an kopfüber wieder auf die untere Hälfte drauf. In den so gebildeten Hohlraum wird der Köder eingebracht (eine Esslöffel Nasskatzenfutter oder auch Hundekot). Die Fliegen passieren den Mundtrichter leicht nach innen aber nur schwer wieder nach außen.



    Eine einfachere Falle, bei der die Entnahme simpler ist, stellt ein einfaches größeres (Einmach-) Glas dar, das mit Köder versehen offen stehen bleibt. Sobald einige Fliegen darin zugange sind legt man behutsam einen alten DVD-Rohling und darüber die klare Frontscheibe einer DVD-Hülle darauf. (Ist die Witterung gut, werden sich viele Fliegen einfinden, ist sie ungünstig, kommen gar keine - wenn die ein oder andere Fliege entkommt stellt das also meist kein Problem dar.) Dann ein kleines Glas (Sammelglas) mit der Öffnung nach unten auf das ganze stellen und nur die DVD-Hülle rausziehen. Sobald genug Fliegen durch die Mittelöffnung des Rohlings nach oben gelangt sind wird die Hülle wieder eingeschoben und zusammen mit den Sammelglas abgenommen.

    Von den vermutlich hunderten Beschreibungen und Bauanleitungen die es gibt sind die meisten - denke ich - nicht ganz funktionslos, aber auch nicht atemberaubend effektiv. Die eine Schmeissfliege, die im Umkreis von einem Kilometer zu finden ist, zieht einem keine Falle der Welt zuverlässig an. Daneben spielt auch die Witterung und die Luftbewegung eine wichtige Rolle. Wer Fliegen zuverlässig und kontinuierlich benötigt etwa um seine tierischen Schützlinge zu ernähren sollte definitiv auf Zucht setzen.



  • Sonstiges:

    Siebe oder Kescher sind bereits nützliche Fanggeräte, wennauch etwas uneffektiv. Auch ein Stock, mit dem man an einem Baum sich austobt und ein darunter gehaltener aufgespannter Regenschirm mit dem Griff nach oben liefern schon einiges an Material.











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