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Nachwuchs im Platy - Rudel!



Bericht über die Aufzucht von Platys in chronologischer Form





4. Juni 2009 - Nachzuchtaquarium aufgestellt

Nachdem ich im 200 Liter-Becken nur sieben Platys drin hatte und aus dem Nachwuchs im selben Becken nichts rechtes wurde, beschloss ich es mit einem separaten Ablaich - und Aufzuchtbecken zu versuchen. Ich hatte dafür zwei Becken zur Verfügung: Ein älteres 20-Liter Plastikbecken, das in der Küche an einem Ostfenster steht und ein 1,5-Liter Kleinbecken, das sich im folgenden meistens auf dem Schreibtisch oder irgendwo in der Wohnung befindet.


Platy Nachzucht



17. Juni 2009 - Nachwuchs!

Es ist soweit! Seit zwei Wochen hab ich das 20 Literbecken in der Küche stehen und seit einer Woche schwimmt ein hochträchtiges Platy - Weibchen drin. Ich hatte das Becken mit Wasser aus dem großen Aquarium gefüllt und eine Egeria densa reingesetzt - eine Wasserpest, die quasi immer und überall wächst. Da ich davon ausging, dass der Fisch nachts, im natürlichen Schutz der Dunkelheit ablaichen würde, hab ich jeden Abend das Becken mit einer dünnen, aber lichtundurchlässigen Stoffdecke abgedunkelt, in der Hoffnung dass in der totalen Finstenis der Platy seinen Jungen nicht gefährlich werden kann, weil er sie schlicht nicht findet.

Als ich am Morgen die lichtdichte Decke runternahm, lagen die Jungen bereits am Boden. Da es genau 12 Einzeltiere waren, vermute ich, dass das Weibchen zum ersten Mal gelaicht hat. Ältere Muttertiere werfen deutlich mehr. Glückwunsch dazu!

Ich hab das Weibchen sofort rausgenommen und die Jungen in das 1,5 Liter Mini - Becken gesetzt. Einen Tag später abends haben sie zu fressen begonnen (frisch geschlüpfte Artemia). Ab jetzt gibt es auch den täglichen Wasserwechsel von ca 80 - 90% mit 24 Stunden lang abgestandenem Wasser.


Platy. Platy.



Wenn man sich überlegt womit man die Kleinen füttert, kommt man um Artemia nicht drumrum. Einige Erfahrung hatte ich ja bereits, nachdem ich mehrmals versucht hatte, den Nachwuchs im großen Becken mit Artemia aufzupäppeln.


Artemiaflasche.



Meine Quelle: Artemia Eier und Salz von der Firma “Hobby”, etwa ein Jahr alt (beides stammte noch aus der Zeit als ich ein Amazonasbecken aufbauen wollte) und ein Artemiasieb. Ich hatte bei meinen ersten Artemia-Versuchen ein ziemliches Problem mit der Geräuschentwicklung, weil ich das Blubbern und Glucksen die ganze Nacht aus dem Badezimmer hören konnte. Gelöst wurde das durch dieses Kulturgerät, eine simple Vorrichtung, die man auf eine herkömmliche (Wein-) Flasche aufsetzt und die den Schall quasi in die Flasche einsperrt. Die Luftpumpe selber ist dank ihrer Gummifüße relativ geräuscharm bzw. basslastig und eigentlich kaum zu hören.



20. Juni 2009 - Das zweite Platy-Weibchen reingesetzt - nochmals Nachwuchs!


Diesmal hatte ich den Zeitpunkt recht genau getroffen: Wieder hatte ich ein hochträchtiges Weibchen ins große Küchenbecken gesetzt und bereits zwei Tage später, am 22. Juni laichte das Weibchen 54 Jungtiere und machte mich zu einem noch stolzeren Fischpapa.

Ich hab sie wieder möglichst schnell von der Mutter getrennt und zu den zwölf Erstgeborenen ins Minibecken verfrachtet.



21. Juni 2009 - Artemiafabrik


Rechnet man zwischen 36 und 48 Stunden Zeit, die Artemia benötigen um auszuschlüpfen, erhält man bei zwei Flaschen, die ständig laufen, täglich frische Artemia.


Artemiafabrik



Theoretisch kann man da noch einige Flaschen mehr dazuschalten; Interesse, die Krebschen großzuziehen und an die erwachsenen Platys zu verfüttern hätte ich auf jeden Fall.



25. Juni 2009 - Fischzählung!


Es schien mir die einzige Möglichkeit zu sein, die Tiere zu zählen - ein Foto machen und mit paint durchnummerieren.

 Fischzählung!



66 Jungtiere! Das ist schon mal ne gute Menge. Hoffentlich kriege ich möglichst viele durch, damit endlich mal Leben im Aquarium herrscht.





Platy Jungfisch Platy Jungfisch


Noch haben sie noch nicht mal ne richtige Fischgestalt; dass sie um die Leibesmitte einigermaßen prall sind sieht man aber nach einer Fütterung schon ganz gut.



28. Juni 2009 - Novosal


Gestern war ich doch wieder beim Dehner und hab glatt einen Fehlkauf getätigt. Die Dose hat den malerischen Namen Novosal und wirbt damit, dass es nicht nur Artemia-Salz sei sondern dass es pH-Wert stabilisierende Zusätze enthält und außerdem Mikroalgen als Erstnahrung für die frisch geschlüpften Artemia-Nauplien. Gut, wer einigermaßen Kalk im Wasser hat (und davon hat man hier mehr als genug), der hat auch nen stabilen pH-Wert und in den ersten drei Tagen fressen die jungen Artmia ohnehin nichts. Und das Wasser macht dieses Zeug auch trübe - und das für gut 4 Euro. Günstigere Alternativen gibt es genug. Siehe weiter unten, 13. Juli. - Außerdem: Der mitgelieferte Dosierungs-Löffel ist so dermaßen breit und flach - die richtige Salzmenge erreicht man wenn man den gefüllten Löffel mit einem Lineal abstreicht. Die Herstellerfirma setzt wohl aber darauf dass der Anwender jedesmal einen gehäuften Löffel verbraucht, und damit den nötigen Salzgehalt ums dreifache überschreitet.


Novosal Schlauchspritze



Rechts: Ich hab die Sache etwas verfeinert: Kurz am Schlauch saugen, dann laufen die Artemia durch das Sieb in die Tasse, die anfangs zu 2/3 mit Leitungswasser gefüllt ist. Wenn der Inhalt vom Glas durchgelaufen ist steht der Wasserspiegel in der Tasse etwa 0,5 cm über dem Sieb und die Artemia können mit der Spritze abgesaugt werden.

Ich bin später dazu übergegangen, das Sieb, in dem die Artemia hängen, direkt ins Minibecken zu den Jungfischen reinzutauchen und die Krebse ins Becken zu spülen. Ein Problem mit dem Salz, das über die Artemias ins Becken gelangt, hab ich nie gehabt, zumal die Platys ohnehin mit einem Aufsalzen des Wassers sehr gut klar kommen.



29. Juni 2009 - Ein Jungfisch im Portrait



Platy Jungfisch



Langsam wird deutlich, dass es manche Jungfische offensichtlich bis jetzt nicht geschafft haben, ihre Schwimmblase mit Luft zu füllen. Die liegen meistens auf dem Boden oder auf einer Schwimmpflanze; freilich können sie sich auch zappelnd durchs Wasser bewegen, aber eben nicht auf der Stelle "schweben". Hier ist so ein Pulk von Faulenzern.


Platy Jungfisch



Von oben betrachtet fehlt ihnen die Rundlichkeit ihrer Artgenossen, auch dann wenn sie vollgefressen sind.



2. Juli 2009 - Asbachflasche


Da ich ja meine Nase in jedes Loch reinstecken muss, hab ich in dem Glascontainer hier vor Jahren eine Asbach Uralt Flasche gefunden. Lange Zeit hat sie mir dazu gedient, den Balkon zu gießen; jetzt hab ich sie wieder rausgekramt, weil ich irgendeinen Behälter brauche, wo ich die Artemia länger drinlassen kann, sagen wir zwei oder drei Wochen damit sie ein gutes Stück größer werden (als Bewegdich-Futter für die großen Platys im Aquarium). Gleichzeitig darf natürlich das Nachbrüten nicht stocken. Mit ihren 3 Litern ist sie ziemlich genau der richtige Kaliber.


Asbachflasche Asbachflasche



Gut, ein bisschen heruntergekommen ist sie schon; ich hab ja auch gedüngt mir ihr, und Wasser abstehen lassen bzw gedüngtes Wasser einfach rumstehen lassen; da entwickelt sich dann doch ne gewisse Flora drin. - Rechts: Eine Innenansicht.


Natürlich hab ich´s gründlich ausgewaschen: Erst mit Toilettenreiniger Domestos, dann einem anderen weißen Pulver (vermutl. Scheuerpulver), gleichzitig das blaue Gel von so einer WC-Ente reingespritzt damit das Pulver auch überall haften bleibt. Dann etwas heißes Wasser nachgefüllt und über Nacht stehen gelassen. Ich musste am nächsten Tag einige Handvoll Quarzsand reinfüllen und nochmals kräftig schütteln, aber dann ging alles raus.




Ein Bad in der Lauge. Hab aber noch keine Artemias angesetzt weil mir das im Deλner gekaufte Salz für 3 Liter Wasser bis auf weiteres zu teuer ist.



3. Juli 2009 - Erste Fischgrößenmessung!


Fischgrößenmessung Fischgrößenmessung



Der Nachwuchs ist jetzt 14 bzw 17 Tage alt.
Damit sind die größten der Jungs ca 1,4 - 1,5 cm gross, die kleinsten etwa 1,1 cm.



4. Juli 2009 - Neue Artemia Eier


13 Euro, 40 ml - das ist ganz schön happig. Aber die Schlupfrate steigt von vielleicht 50% auf über 90%, eigentlich fast 100%. Das Alter der Eier spielt also sicher auch eine gehörige Rolle. Unterstellt man beiden Fabrikaten (JBL / Hobby) die gleiche Anfangsqualität, so ist sie Schlupfrate bei einer einjährigen Lagerung bei Zimmertemperatur auf 50% gefallen.

Wesentlich einfacher ist jetzt das Trennen der Eier von den Schalen, da grundsätzlich alle Schalen oben schwimmen, während die Artemia sich meistens unten versammeln und mit einem Schlauch abgesaugt werden können.





So eine prall gefüllte Spritze fressen die mittlerweile auf einmal weg. Der Appetit steigt spürbar mit jeder Woche.


Platys




10. Juli - Nächste Fischgrößenmessung!




Bodensitzer,
Kümmerlinge
so mittel
Die Großen


Leider muss ich jetzt das Fischvolk in drei Kategorien einteilen, da es sich gezeigt hat, dass die Bodensitzer schlichtweg kaum oder gar nicht wachsen, obwohl sie eifrig fressen. (Egal aus welchem Wurf sie stammen, also unabhängig davon, wann sie geboren wurden.) Was mit ihnen zu tun ist, werd ich erstmal nicht überlegen.

Die Unterschiede in der Größe sind also deutlich sichtbar und sie werden noch deutlicher werden.



13. Juli 2009 - Drei Sorten Meersalz und ein Kulturgerät gekauft.


Meersalz



Ehrlich gesagt hab ich lediglich das Sel Marino Salz ausprobiert, da dieses auf Anhieb hervorragend funktioniert hat. Zusammen mit den neuen Eiern mit der fantastischen Schlupfrate funktioniert die Artemiazucht für meine Begriffe nun optimal. Wunderbar. Für 1 Euro 30 bei einem "Vitalia" - Reform - Haus gekriegt.

Nachtrag: Die anderen beiden Salzpackungen taugen ziemlich genauso. Sogar wenn das Salz jodiert ist ist das weniger schlimm als wenn man alte Eier verwendet


Die Jungfische gehen an eine Welstablette! Die zupfen zwar nur vorsichtig dran rum und ich frag mich auch ein bisschen wie viel sie einfach nur im Aquarium verteilen, aber das Interesse ist unverkennbar. Das ist ja mal ein ganz deutlicher Fortschritt. Und wäre auch für mich eine willkommene Vereinfachung, wenn ich zumindest zum Teil auf Dosenfutter umsteigen könnte.

Flockenfutter interessiert sie allerdings nicht, genausowenig wie feingeschnittene schwarze Mückenlarven aus der Gefriertruhe.

Damit wird es Zeit für etwas größeres Futter; ich ziehe die Artemia einfach ein bisschen länger auf, vielleicht eine Woche oder zwei; ihren Tiefpunkt was den Nährwert betrifft haben sie ja am dritten Lebenstag.

Die Asbachflasche kommt damit zum Einsatz:


Asbachflasche Asbachflasche



Und das sind sie, die Racker in ihrem kleinen 1,5-Liter-Becken, kurz nach der Fütterung wenn sie in einem Artemiaschwarm baden und die Krebse praktisch einatmen.

Platys




17 Juli 2009 - Dritte Fischgrößenmessung!


Die Fische sind jetzt 28 bzw 31 Tage alt.


Bodensitzer,
Kümmerlinge
so mittel
Die Großen


Deutlich zu sehen , dass der Größenunterschied sich auch auf die Breite des Fisches bezieht. Ich komme immer mehr zu dem Schluss dass die
Bodesitzer praktisch gar nicht wachsen.



So sieht das Jungfischbecken derzeit aus. Und 3 Spritzen Artemia pro Tag fressen die locker weg. Außerdem wird es zunehmen erstaunlich, wie viel die Platy-Jungfische täglich reinmachen ins Becken.

Platys




18 Juli: Der dritte Fisch hat gelaicht!


Und diesmal gabs Probleme: Ich hab den Lichtschutz am Morgen abgenommen, da war noch nichts zu sehen von den Kleinen. Jedenfalls hab ich nichts davon gesehen. Als ich zwei Stunden später zufällig nochmals reinschaute, hatte der Fisch gelaicht und jede Menge seiner Jungen totgebissen. Ich hab gesehen wie er sie einfach ins Maul genommen hat, ein bisschen drauf rumkaute und wieder ausspuckte.

Platys



Ich denke, dass er den Leichen auf den Boden nach zu urteilen, etwa 15 oder mehr seiner Jungfische umgebracht hat. Auf dem Bild ist auch zu erkennen, dass die hintere Hälfte eines Opfers heller ist; da hat er sie gepackt, gerade so wie ich das gesehen hab.


Den restlichen Neuankömmlingen in der Welt gehts dagegen gut. Ich hab sie aus Behältermangel erstmal in einen Suppenschüssel rein. Meine Güte, sind die jetzt wieder winzig!

Platys Platys



Jetzt folgt ne kleine Völkerwanderung: Den Mutterfisch zurück ins große Aquarium, die beiden älteren Jungfisch-Generationen ins 20 Liter- (vormals Ablaich) Becken, die neuen Kleinen in das 1,5 Liter Kleinbecken.


Der große Augenblick: Der Umzug! Ich wollte eigentlich das kleine Becken randvoll reinstellen und dann Wassser außenherum auffüllen, da ging das aber mit hoch. Bein Anstupsen gings dann runter und die Welt war für die Kleinen auf einmal viel größer geworden.





Ein merkwürdiger Effekt war sichtbar: Das Kleinbecken war ja durch die Artemia und die Fische einigermaßen dreckig, und zwar eher als Flaum an der Oberfläche innen; Algenwuchs gabs ja kaum. Als ich zum Abspülen nen Essig reingab und durchschwenkte färbte sich das der rötliche Belag innerhalb weniger Sekunden deutlich grün. Sehr merkwürdig.



20. Juli 2009 - Die Asbachflasche taugt nicht.


Ich hab das Mikrozell - Artemiafutter reingegeben, bei guter Belüftung,, dadurch wurde der Flascheninhalt trübe. Darauf dass er wieder klar wurde indem die Artemia die Schwebeteilchen wegfressen, wartete ich vergebens. Heut hab ich den Luftschlauch rausgenommen und festgestellt dass 50 Prozent der Artemia, vermutlich aber noch viel mehr tot sind. Es schwimmem sogar rötliche Filamente durchs Wasser. Der Rest der noch am Leben ist ist auch nicht gut gewachsen obwohl sie eigentlich schon sechs Tage alt wären.



22. Juli 2009 - Die Jungs fressen Flockenfutter!


Das ist jetzt praktisch, so als ob ich keine Windeln mehr wechseln muss. Statt des Britschelns mit Wasser schmeiß ich einfach n paar Flocken rein. Aber so richtig drauf haben die das noch nicht, weil sie meistens ziemlich Luft ziehen und ihnen Blasen aus den Kiemen rauskommen... naja.. Üben!


Platys




24. Juli 2009 - Fischgrößenmessung, die Vierte!


Die Unterschiede werden immer größer. Aber aussortieren tu´ ich keinen.

Ich hab den einen wieder gesehen der etwas schräg schwimmt. Er ist auch auf dem Foto vom 22. Juli zu sehen, rechts, ein bißchen abseits.
Ich nenn ihn Willi. Schräg ist nicht ganz der richtige Ausdruck. Manchmal rotiert er durchs Wasser, so wie Homer Simpson im Weltraum als der in der Schwerelosigkeit ne Chipspackung im Innenraum des Shuttles verteilt und - a la Kubrick´s 2001 - grazil rotierend mit seinem Mund wieder einsammelt. Aber nach einigen Zentimetern kriegt er sich wieder ein und schwimmt normal weiter. Das scheint ihn auch nicht weiter zu beeinträchtigen, unterernährt oder zurückgeblieben ist er jedenfalls nicht.


Die Fische sind jetzt 35 bzw 38 Tage alt.


Bodensitzer,
Kümmerlinge
so mittel
Die Großen


Ich hoffe, dass die Bodensitzer den Metallpanzerwelsen gute Gesellschafter sind denn zu etwas anderem werden sie es nicht mehr bringen.


Mal ein paar Eindrücke wie es so zugeht im großen Aquarium am Fensterbrett. Die fressen mittlerweile ca. 2 Welstabs jeden Tag und jede Menge Flockenfutter. Mit Artemia brauch ich denen gar nicht mehr ankommen, auch wenn sie ganz gierig danach sind, wenn ich für das Minibecken mal zuviele ausgebrütet hab.


Platys - Nachwuchsbecken


Platys - Nachwuchsbecken


Platys - Nachwuchsbecken



Im Vergleich dazu sind die im Minibecken richtig mickerige Winzlinge. Außerdem finde ich fressen sie schlecht. Aber der Eindruck kann auch täuschen.


Platys - Nachwuchsbecken




26. Juli 2009 - Wieder Massensterben bei den Artemias!


Die Artemias, die ich letzten Dienstag als Ersatz für die Asbach-Flasche erstmal in einer Weinflasche angesetzt hab sind wieder zum großen Teil gestorben, obwohl ich nur eine winzige Menge von dem grünen Erstfutter-Zeug reingetan hab. Vielleicht ist auch die Populationsdichte einfach zu hoch. Jedenfalls hab ich die Überlebenden aus der Flasche rausgenommen und sauber in ne neue Flasche mit neuem Salzwasser eingesetzt. Bei der Dosierung des Artemia - Futters bin ich sparsam geblieben: Statt der 20 Tropfen / 5 Liter, dh 4 Trofpen / Flasche hab ich nur 2 rein. Ich glaube, dass von der ersten Generation (also Dienstag) genau einer übrig geblieben ist, der sich aber zu einem wahren Monstrum entwickelt hat, so dass man sogar seine Augen sehen kann. Leider ist er noch schwerer zu fotografieren als die Fische, der Schwierigkeitsgrad erreicht damit in etwa "Nessie" und die Ergebnisse sind entsprechend nebulös.

Die braunen Kügelchen im Bild sind Artemia Eier.


Artemia Artemia




27. Juli 2009 - Mückenlarven probiert: So lala


Hab heute probiert, ob die schon schwarze Mückenlarven annehmen. Man kann ja den Frostblock mit nem Messer zerschaben, da sollten recht kleine Teile dabei entstehen. Ergebnis: Interessiert sind sie schon, aber das Zeug ist z.T. trotzdem noch zu groß, v.a. die Köpfe der Puppen. Knapp die Hälfte von dem was ich reingeschmissen hab, ist weggefressen worden.



3. August 2009 - Grünfutter


Platys



Das ist eigentlich ein altes Blatt von der großen Echinodorus bartii aus dem Aquarium, das seit dem ersten Tag im Minibecken bei den Jungfischen drin war. Heute hab ich das mal rübergesetzt ins 20 Liter Becken zu den größeren Jungs und die hatten, wie es aussieht, ganz schön Appetit auf mal nen anderen Salat.



4. August 2009 - Fischgrößenmessung und Mikrowürmer



Bodensitzer,
Kostgänger
so mittel
Die Großen


Die Kleinen wachsen praktisch überhaupt nicht. Die Bodensitzer der ersten Generation sind so klein wie die Fische der Dritten Generation, obwohl 4 Wochen dazwischen liegen.


Außerdem hab ich heute Mikrowürmer ausprobiert.

Mit NULL Erfolg. Das heisst, ich hab die Würmchen vom Rand des Behälters mit den vorderen paar Borsten einer Zahnbürste entnommen und damit vorsichtig die Wasseroberfläche des Jungfischbeckens berührt, so dass die Würmchen in einer Wolke recht langsam (0,5 cm / sec) dem Boden entgegenschwebten. Hat die Fische nicht im mindesten interessiert. Schade, ich hätte gerne mehr verschiedenes Futter angeboten.



7. August 2009 - Showtime für den Mega-Artemiakrebs.


Falls dieser Krebs, wie ich vermute, noch aus dem allerersten Versuch vom 13. 7. stammt, ist er jetzt 25 Tage alt. Zum verfüttern ist er schon längst zu groß, aber überhaupt mal einen von ungefähr 100 000 Krebsen durchgekiegt zu haben, die ich in der Asbachflasche hatte, ist schon ein Erfolg. Und Eier kriegt er auch schon.

Ich pack ihn zurück in die Weinflasche, zusammen mit seinen anderen mickrigen Geschwistern und werd ihn gelegentlich sparsam füttern. Die Asbachflasche bleibt bis auf weiteres erst mal trocken.


Artemia


Artemia




Außerdem: Verpilzungen an zwei - nein eigentlich drei Jungfischen. Höchst merkwürdig war nur dass ich erst den einen Fisch rausgeholt hab in ein Schälchen und dann online rumgesucht hab, wieviel man bei Pilzkrankheiten aufsalzen sollte. Als ich später wieder in das Gefäß reinsah, war der Fisch nicht mehr drin. Natürlich hab ich überall außenrum gesucht, ob er rausgesprungen ist, aber ohne Erfolg. Ich hab noch zwei weitere Fälle von Verpilzungen gefunden und isoliert, d.h. in ein separates Gefäß (eine Art Tasse) verfrachtet und den Salzgehalt auf einen Teelöffel pro 50 Liter eingestellt.

Nen Toten hab ich gestern auch gefunden im Kleinbecken. Ich frag mich ob das mit den Mikrowürmchen letztens zusammenhängt oder schon eine Pilzsache ist.


Platys



Übrigens, um den Stoffwechselumsatz mal zu verdeutlichen: So viel kacken die Jungs im großen Aquarium innerhalb von 24 Stunden:


Platy-Kacke




9 August 2009: Fischgrößenmessung. Die Letzte.





Bodensitzer,
sinnlose Kostgänger
so mittel
Die Großen


Ich werde mich wohl an den Gedanken gewöhnen müssen, hier auszusortieren. Eine üble Sache, die niemand gerne macht. Aber das scheint unumgänglich. Nelkenzimtöl hab ich wo gelesen betäubt erst, bevor es sicher beendet. Oder ich nehm wie bei den Insekten die Gefriertruhe.



10. August 2009 - Die ganz Kleinen werden flügge


Die dritte Generation ist jetzt auch quasi stubenrein: Die fressen nen Welstab. Zwar ein bisschen tollpatschig aber sie kriegen ne halbe Tablette in 30 Minuten weg. Damit rückt der Umzug der beiden ins ganz große (200Liter) Becken in greifbare Nähe.


Platys



Und noch etwas: Als ich heute im Minibecken füttern wollte lag ein Jungfisch auf dem Beckenrand. Also genau am oberen Ende einer Seitenwand des Beckens und bewegte sich nicht. Natürlich war er an der Luft, und ich hab ihn sofort mit dem Finger zurückgeschnipst, (deswegen gibt´s auch kein Foto davon), aber das ist nun doch der Beweis - wie letztens vermutet - dass die Jungs ab und zu so kräftig springen dass sie übers Becken hinausspringen. Vielleicht sollte man einfach grundsätzlich 3 oder 5 cm Abstand vom Wasserstand zum oberen Beckenrand lassen.



13. August 2009 - Verpilzung geheilt






                                          ... und die Kleinen wieder zurück ins Minibecken zu den anderen gesetzt.



14. August 2009 - Willi !


Auf nem alten Foto hab ich ihn gefunden .. mannomann...das hat schon früh angefangen..


Platys



Und so sah das kurz vor dem Umsetzen ins große Aquarium aus. Wie gesagt, es sind immer nur einige wenige waghalsige Pirouetten, danach ist er wieder völlig normal.


Platys




14. August 2009 - Zur Artemia-Brut


Tatsächlich haben sich neben dem großen Krebs von weiter oben in seiner 1-Liter Weinflasche noch etliche kleiner Brüder entwickeln können. Allerdings war der Belüftungsschlauch bis zu einem bestimmten Zeitpunkt regelmäßig von einer zähen, gelblichen Masse überzogen, die nur aus toten Artemia bestehen kann. Jetzt im Moment bevölkern etwa 30 Krebse die Flasche, jeder einzelne gut sichtbar mit einer Größe von vielleicht 4 mm. Vielleicht ist es schlicht unmöglich in einer 1-Liter Flasche mehr als 30 Individuen zu halten, so dass alle überzähligen absterben.


15. August 2009 - Der große Tag ist gekommen - Umzug ins große Aquarium!




Nachdem ich das 200-Liter-Becken einem Großreinemachen unterzogen und viel pflanzliches Gestrüpp herausgenommen hab (v.a. Vallisnerien) ist das neue Domizil bezugsfertig.














Die kriegen nen Mix aus Artemia und Flockenfutter; ersteres beschäftigt sie ne längere Zeit weil die Artemia zwar klein aber sehr begehrt sind und die Fischis jeden Winkel im Aquarium absuchen um sie zu kriegen. Ich werd auch demnächst mal wieder fein geschabte schwarze Mückenlarven probieren.

Glück auf Jungs, werdet groß und stark!




Juni bis August 2009












Nachtrag - 12. Sepember 2009




Ich hab wieder Jungfische bekommen! Na was für eine Freude..


Platys



..und die Kleinen haben diesmal denke ich mehr Chancen weil sie durch den Schwarm von Halbwüchsigen (die ja ihrerseits noch keine Feinde darstellen) einen gewissen Schutz gegen die Erwachsenen haben.
Fünf Kleine sind derzeit im Becken. Da sie bereits Flockenfutter fressen, haben sie ziemlich gute Überlebenschancen.

Nach wie vor sind die Welstabs das beliebsteste Futter; manchmal spielen sie so gierig damit, dass sie den Tab quer durchs Aquarium schieben, solange eben der Weg frei ist. Trotzdem füttere ich Mückenlarven zu (50 Prozent) und gebe Flockenfutter. Ich werd auch mal das Frostfutter "Süßwasserquartett" ausprobieren, damit kann ich das Sortiment um rote und weiße Mückenlarven, Artemia und Daphnia/Cyclops ergänzen.
Auffällig war während der Hitzeperiode Mitte / Ende August, dass die Platys ein bisschen unter Appetitlosigkeit litten, sobald die Temperatur über 26°C lag.

Außerdem hab ich entweder lauter Weibchen im Schwarm oder es hat sich tatsächlich ein Frühmännchen rausgebildet.


Platys



Das ist der Racker. Inzwischen hat das dominante Männchen im Becken sein Interesse für die weiblichen Jungfische entdeckt. Im gleichen Zuge betrachtet er das Zwergenmännchen als Konkurrenten und behandelt ihn entsprechend.
Heute hab ich nun zum erstenmal gesehen dass der Kleine - echt tapfer - dem Großen angeht, ihn belästigt, ihn stellt und bei seiner unwilligen Flucht ihm hinterherschwimmt. Hm, auch Napoleon war ja nur etwa einssechzig oder so.


Was die Bodensitzer betrifft, - da ließ sich nichts mehr machen. Die haben sich nicht weiterentwickelt, und Bodenfische hab ich schon drin. Was in der freien Wildbahn die natürliche Auslese längst übernommen hätte, hab ich nun hier auch gemacht. Irgendwo hab ich mal gelesen, Nelkenzimtöl wäre ein akzeptables Mittel weil es betäubt bevor es beendet; schmerzfrei ist Einfrieren bei wechselwarmen Tieren wie Fischen sicher auch.

Und so kamen die Fischis wieder raus aus der Gefriertruhe:

frostfische frostfische


Und ab in die Pfanne damit ! -- neinein, nur Spaß, ich hab sie ordentlich unter dem Phlox auf dem Balkon in den Kreislauf der Stoffe wiedereingegliedert.



Hier mal ein Versuch, den ich letztens gemacht hab.
Da sich ja am Balkon draußen wie jeden Herbst Blattläuse breitmachen, hab ich von dem Phlox einige Hundert runtergeschüttelt und mal der hungrigen Meute zum Frasse vorgeworfen.





Nicht unbedingt mit der größten Gier, aber auch nicht abgeneigt.

Letztenendes lechzen sie aber am meisten nach dem Flockenfutter; weiß der Geier was da drin ist, aber da drehen die fast durch, da bringen sie die Wasseroberfläche zum plätschern und führen sich auf wie kleine Piranhas.

Meistens kriegen sie aber trotzdem Frostfutter. Das gibt es beim Deλner ( jaja.. ) auch in Schokoladentafelform, dh. das Eis, in dem die Futtertiere eingefroren sind, ist ein einziges Stück. (Sonst waren das ja so einzelne Eiswürfel in einer verschweißten Packung.) Die Portion bricht man runter, wie eben en Stück Schokolade, wobei hier die Stücke deutlich größer ausfallen als in der Packung, in der die Stück einzeln vorliegen. In der Form hab ich hier die schwarzen Mückenlarven, und die größeren Stücke sind durchaus gerechtfertigt. Außerdem Artemia und weiße Mückenlarve, in kleineren Stücken.

Ich trag mich auch mit dem Gedanken, eine Grindal - Zucht zu versuchen. Das Zeug ist zwar recht fetthaltig, aber einmal die Woche, sozusagen als Sonntagsbraten könnte man das den Fischen schon auftischen. Mal sehen ob ich jetzt im Winter überhaupt einen Ansatz auftreibe, der sich in Paketstation nicht doch wieder in Frostfutter verwandelt.



Hier noch eine spektakutäre Aufnahme aus der ersten Halbzeit, da haben die Jungs das gut gemacht und den Tab gegen die Scheibe geschoben, damit er nicht wieder wegrutscht und dummerweise unter der Wurzel oder sonstwo landet.


Platys




Zweiter und letzter Nachtrag - 27. Oktober 2009



Seit heute bin ich mir praktisch sicher:
Die Jungfische sind geschlechtsreif. Ein junges Weibchen ist trächtig. Deutlich sind die Jungfische in ihrem Inneren zu erkennen. Nicht allzu viele, sondern nur ein paar, so wie das für junge Platy-Weibchen typisch ist.


Platys



So hat sich also nach vier Monaten und einer Woche der Kreis des Lebens geschlossen.















letzte Änderung : 28. Oktober 2009









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